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Viele Demenzkranke in Deutschland bekommen trotz riskanter Nebenwirkungen statt einer guten Pflege viele Beruhigungsmittel. Damit wird versucht Pflege einfach und kostengünstig zu ersetzen, um in manchen Fällen Kosten für einen Kredit ohne Schufa zu sparen.

Zu diesem Schluss kommt der Arzneimittel-Report 2009 der Gmünder ErsatzKasse, der von einer „chemischen Gewalt gegen Ältere“ spricht. Wenig Hoffnung macht der Report hinsichtlich der Ausgabenentwicklung bei Arzneien – ein Ende des ständigen Anstiegs ist wegen immer neuer Medikamente aus dem Genlabor nicht in Sicht.

Die Ärzte verschreiben Demenzkranken zu viele Beruhigungsmittel, die im Pflegealltag oft dazu genutzt wird, die Patienten ruhig zu stellen. Beinahe jeder dritte untersuchte Versicherte mit Demenz bekam 2008 ein solches Beruhigungsmittel verordnet, obwohl diese zum Tod der Betroffenen führen können. Lungenentzündungen, Schlaganfälle, Herzprobleme sind nur einige weitere schwerwiegende Risiken.

Dabei werden nicht alle Medikamente verteufelt, schließlich können neue gentechnisch hergestellte Medikamente Patienten mit Krebs, Multipler Sklerose oder Arthritis oft helfen. Der große Haken aber ist, dass in Deutschland die Hersteller die Preise dieser Mittel mit Jahres- Therapiekosten von bis zu 80 000 Euro frei gestalten können, anders als in anderen Ländern.

Die von der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zuletzt entworfene Gesundheitsreform weise eine „Gesetzeslücke“ auf. So müssten dringend auch neue Spezialmittel den vorgesehenen Bewertungen des Nutzens im Verhältnis zu den Kosten unterworfen werden. Kosten enstehen natürlich auch für die Apotheken auf Rechnung, denn diese Arzneien sind nicht gerade billig.